amerikanischer Biochemiker und Schriftsteller; einer der Wegbereiter der Molekulargenetik; Veröffentl. u. a.: "Essays über Nukleinsäuren", "Kritik der Zukunft", "Unbegreifliches Geheimnis", "Vermächtnis"
* 11. August 1905 Czernowitz (damals bei Österreich-Ungarn)
† 20. Juni 2002 New York/NY
Herkunft
Erwin Chargaff wurde in Czernowitz, der früheren Hauptstadt der Bukowina (damals bei Österreich-Ungarn), als erstes Kind eines jüdischen Bankiers geboren (fünf Jahre später folgte noch eine Schwester) und wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Bei Kriegsausbruch 1914 zog die Familie nach Wien. Seine Mutter wurde im April 1943 von den Nationalsozialisten von Wien nach Polen deportiert und kam dort um.
Ausbildung
Ch. besuchte das Maximiliansgymnasium in Wien und studierte in den Inflationsjahren an der dortigen Universität Germanistik, Literaturkritik und Gräzistik mit dem Ziel, Schriftsteller zu werden, entschied sich dann aus materiellen Gründen aber zusätzlich für ein Studium der Chemie (vgl. Interview in: WELT, 12.8.1996). Ein Stipendium führte ihn nach der Promotion zum Dr. phil. 1928-1930 in die Vereinigten Staaten an die Yale University.
Wirken
1930 begann Ch. als wissenschaftlicher Assistent an der Universität von Berlin, erlebte dort dann die Machtergreifung der Nationalsozialisten, folgte 1934 einem Ruf an das Pasteur-Institut in Paris und wechselte 1935 nach New York an ...